Wieso 48?

Stellungnahme zum Tarifeingriff für physiotherapeutische Leistungen

Aus aktuellem Anlass rufen wir unseren Blog wieder ins Leben.
Es ist kein Geheimnis: Die aktuelle Tarifstruktur für die Abrechnung unserer physiotherapeutischen Leistungen ist veraltet. Seit 1997 hat sich viel verändert, in der Welt, in der Gesellschaft und eben auch in der Physiotherapie. (Zur Erinnerung: 1997 waren Tic Tac Toe und Elton John noch in den Schweizer Single-Charts 😲). Und seit über sieben Jahren können sich die Krankenkassen und unsere Branchenvertreter nicht auf eine dringend notwendige Erneuerung der Tarifstruktur einigen.


Die Kosten für Physiotherapeuten sind bei unfallbedingten Behandlungen niedriger als bei krankheitsbedingten Behandlungen. Die Leistung ist jedoch die gleiche.

eine mehr oder weniger witzige Kuriosität der aktuellen Regelung…

Dass der Bundesrat nun zum dritten Mal eingreifen und neue Fakten erzwingen will, begrüssen wir von Physio & Sport Steinhausen angesichts der festgefahrenen Situation der Tarifpartner. Dennoch lehnen wir die nun in die Vernehmlassung gegebenen Änderungsvorschläge ab.
Aus unserer Sicht sind die Anpassungen in Form einer Mindestbehandlungszeit und restriktiveren Anforderungen für „aufwändige“ Behandlungen nicht sinnvoll. Dass der Bundesrat damit mehr Transparenz bei den Abrechnungen schaffen will, ist zwar durchaus wünschenswert. Sie schaffen aber neue Hürden und neuen bürokratischen Aufwand – für uns Physiotherapeuten wie auch für Ärzte und Versicherer – ohne die grundlegenden Probleme nachhaltig zu lösen.


Unsere administrative Arbeit muss entweder während der Behandlungszeit auf Kosten des Patienten oder kostenlos erledigt werden.

eine mehr oder weniger witzige Kuriosität der aktuellen Regelung…

Der Bundesrat will, dass die Physiotherapie weniger kostet. Mit der nun geplanten Festsetzung einer Mindestzeit wird dies kurzfristig wohl auch der Fall sein. Die dadurch zu erwartende Verschlechterung der Behandlungsqualität und dessen Erfolge werden die Kosten an anderer Stelle im Gesundheitswesen allerdings wieder nach oben treiben. Zum Beispiel durch mehr Spitalaufenthalte oder Operationen. Also genau die teuren Behandlungsformen, die durch mehr (und günstigere) Physiotherapie erfolgreich gesenkt wurden.


Die Infrastruktur einer Physiotherapiepraxis ist weder definiert, noch kann die Benutzung von professionellen Trainingsgeräten und physikalischen Therapiegeräten verrechnet werden.

eine mehr oder weniger witzige Kuriosität der aktuellen Regelung…

Zum Gesamtbild gehört auch, dass die Tarifstruktur, so veraltet wie sie ist, lückenhaft ist. So gibt es beispielsweise keinen Teuerungsausgleich. PhysiotherapeutInnen arbeiten schon jetzt jedes Jahr mehr für weniger Geld. Sollte sich diese Situation weiter verschärfen, ist zu befürchten, dass sich viele Praxen in lukrativere, privatwirtschaftliche Bereiche wie den Fitnessbereich zurückziehen oder sich nur noch auf wohlhabende Privatpatienten konzentrieren. Damit würde nicht nur die Behandlungsqualität in der Breite deutlich sinken, sondern zusätzlich eine Unterversorgung entstehen. Weder die Krankenkassen noch der Bundesrat noch wir Physiotherapeuten und vor allem nicht die Patientinnen und Patienten können daran ein Interesse haben.


Der Taxpunktwert ist anscheinend an kein Referenzsystem gekoppelt. Teuerung kennt er also z.B. nicht.

eine mehr oder weniger witzige Kuriosität der aktuellen Regelung…

Wir als Physio & Sport Steinhausen bitten deshalb darum, den Beschluss, die Tarifstrukturen anzupassen und festzulegen, zu überdenken und die beiden Tarifpartner wieder an den Verhandlungstisch zu bitten.


Die Krankenkassen begründen, dass sie den Taxpunktwert nicht erhöhen, da die Prämien ohnehin steigen. Diese Steigerung der Prämien trifft die Physiotherapeuten privat ebenfalls.

eine mehr oder weniger witzige Kuriosität der aktuellen Regelung…


Wir brauchen in dieser Situation eine Lösung. Aber eine, die sich an den aktuellen Verhältnissen orientiert und in die Zukunft ausgerichtet ist.

Bist du also PolitikerIn, VerhandlerIn oder sonst einfach überdurchschnittlich schlau, so bring doch bitte deine Expertise mit ein, versuche Lösungen zu kreieren und betreibe etwas Entwicklungshilfe. Wir und eine ganze Berufsgruppe werden dir unendlich dankbar sein 🙏.


Eine Sitzung wird mit 48 Taxpunkten vergütet. Egal wie lange sie dauert. Wieso 48?

eine mehr oder weniger witzige Kuriosität der aktuellen Regelung…

Weitere Informationen findest du hier:
https://www.physioswiss.ch/de
https://www.faire-physio-tarife.ch/
https://www.physiostimm.ch/

THE OTHERS

Dann nehmen wir’s halt auf uns…
…wenn es die Anderen nicht können.

Leider geht es im Gesundheitswesen immer wieder mehr um Kosten, Sparmöglichkeiten und Sündenbocksuche, als um die Gesundheitsförderung der Bevölkerung 🙄.

Aktuell sind die Physiotherapeuten, bzw. deren Betriebe in den Fokus geraten. In der Presse liest man kontroverse Artikel aus Sicht von Santésuisse und Physioswiss. Da möchten wir doch auch kurz etwas dazu berichten 🤓.
Wir könnten nun ebenfalls unsere Sicht beschreiben, wie dies schon so oft andere taten. Wir könnten erklären, wie das genau mit dem Tarif ist. Wir könnten zurückblicken und wieder feststellen, dass die Anpassungen nicht mal mit der Teuerung mithalten können. Wir könnten aufzeigen, dass «ambulant» vor «stationär» umgesetzt wird und weshalb.

Das scheint allerdings noch nie etwas verändert zu haben. Und das ist doch eigentlich das, was Santésuisse, Physioswiss und auch wir als Physiotherapiebetrieb möchten. Wir möchten etwas ändern: Eine gute Tarif- und Preisstruktur mit kostenwirksamem Nutzen der Ressourcen, um einen grossen Beitrag an die Gesundheitsförderung zu leisten. Und natürlich Löhne in Millionenhöhe… 😉

Hier also mal eine Sammlung von Aussagen, Schlagzeilen und Kritik- sowie Erklärungsversuche. Dann kannst du davon halten, was du möchtest. Uns geht’s nicht darum, sich auf eine Seite zu schlagen, bzw. gegen die andere Seite zu sein – sondern um die Veränderung und eine Lösung ☝.

Achtung: Folgende Aussagen können auf manche Menschen verstörend wirken und sollten mit Vorsicht konsumiert werden!

«Die Kostenentwicklung der Physiotherapie ist im Verhältnis zu den Gesamtkosten jedoch stabil geblieben. Ihr Anteil lag in den letzten 20 Jahren zwischen 3 und 4 Prozent.»

2022, Präsidentin physioswiss

«Tatsächlich beträgt die Kostensteigerung für physiotherapeutische Leistungen aktuell +6%. Das allerdings bei einem Anteil an den Gesamtkosten im Gesundheitswesen von gerade mal 2%. Das bedeutet also, dass die Physiotherapie letztendlich für 0.12% (d.h. 12 Promille) des Anstiegs der Gesundheitskosten verantwortlich ist.»

2019, Physiotherapiepraxis

«Bei den Physiotherapeuten erfolgte im Jahr 2014 – entgegen der Darstellung im oben erwähnten Leserbrief – eine namhafte Tariferhöhung.»

2022, Präsident santésuisse

«Weitere spezifische Gründe sind, dass die Abgeltung für ambulante Physiotherapie zwischen 1996 und 2014 bis zur einmaligen Erhöhung um 8,41% im 2014 (von einzelnen Versicherern gar erst per 1.1.2016) unverändert blieb. Diese einmalige Erhöhung hat selbstverständlich einen Effekt gehabt, ist aber in der Zeitachse 1996 – 2014 zu betrachten: 0,41% pro Jahr!»

2017, physioswiss

«Patientinnen und Patienten würden nach Operationen früher nach Hause geschickt. Die postoperative Betreuung, die früher noch teilweise stationär im Spital oder in der Rehaklinik geleistet wurde, übernehme nun häufig die ambulante Physiotherapie.» 

2022, Tagesanzeiger

«15 Minuten behandeln, 30 Minuten verrechnen: So tricksen Physiotherapeuten, um mehr zu verdienen»

2022, Titel in der NZZ

«Das Wachstum in der ambulanten Versorgung ist politisch so gewollt. Man will ambulant vor stationär, eine kürzere Hospitalisationsdauer sowie bessere integrierte Versorgungsmodelle. Dies hat zur Folge, dass die Kosten in diesem Bereich steigen, dies ist auch in der Physiotherapie der Fall.» 

2022, Präsidentin physioswiss

«Wir haben heute in der Physiotherapie eine vom Bundesrat festgesetzte Tarifstruktur. Der Bundesrat hat nach Anhörung der Tarifpartner auch die Kriterien für eine aufwändige Physiotherapie festgesetzt. Die Krankenkassen überprüfen anhand des Kriterienkatalogs, ob die Voraussetzungen für eine aufwändige Physiotherapie gegeben sind. Offenbar sind die Voraussetzungen erfüllt, wenn mehr abgerechnet wird.»

2022, Präsidentin physioswiss

«Schwarze Schafe in der Physiotherapie bessern ihr Einkommen auf, indem sie den Krankenkassen die falsche Leistung in Rechnung stellen. Doch das grösste Problem ist die Tendenz, die Behandlungen zu verkürzen – bei gleichbleibender Abgeltung.»

2020, Bericht in der NZZ

«Die Kosten der ambulanten Physiotherapie sind zwar gestiegen, damit aber auch der Nutzen, den die Bevölkerung daraus zieht. Schnellere Rückkehr an die Arbeit, Vermeidung von Invalidität und Pflegebedürftigkeit, Erhaltung von Mobilität und Lebensqualität sind nur einige Stichworte.»

2017, physioswiss

«Der Krankenkassen-Dachverband Santésuisse warnt vor Prämienerhöhungen wegen gestiegener Kosten bei der Grundversicherung. Am meisten dazu beigetragen haben die Ausgaben für Physiotherapie, für den ambulanten Arzt- und Spitalbereich und für die Spitex.»

2022, Blick

«Mich stört an der ganzen Kostendiskussion, dass dabei die Wirkung von Leistungen aufs gesamte System ausser acht gelassen werden. Investiert man in die Physiotherapie, können dadurch anderswo Kosten eingespart werden.» 

2022, Präsidentin physioswiss

«Um den Kostenanstieg zu bremsen, fordert Santésuisse wirkungsvolle Massnahmen, die Einsparungen bei allen Beteiligten bringen. Solche Massnahmen sollen die Tarifpartner gemeinsam in ihren Tarifverträgen festlegen.»

2022, Blick

«Aus gesundheitsökonomischer Sicht interessiere, ob die Ressourcen kostenwirksam verwendet würden. Ein Vergleich der Physiokosten von heute mit denen von 2007 sage nichts darüber aus, ob die zusätzlichen Ausgaben kostenwirksam seien. Er sagt nur, dass wir heute einen grösseren Anteil unserer Ressourcen für Physiotherapie einsetzen.»

2022, ZHAW

«Zudem sollten die ambulanten Pauschaltarife rasch eingeführt, die Versorgungsplanung im ambulanten und stationären Sektor vorangetrieben und die Zulassungskontrolle für Leistungserbringer strikt eingehalten werden, so Santésuisse.»

2022, Blick

«Santésuisse will das Kostenwachstum in der Physiotherapie nicht einfach so hinnehmen. Für die Gesundheitsökonomen der ZHAW ist der Vergleich auf der Zeitachse nicht relevant. Massgebend sei vielmehr das Kosten-Nutzen-Verhältnis.»

2022, ZHAW

«Kaum ein Beruf mit Fachhochschulabschluss werde so schlecht honoriert wie in der Physiotherapie. Zudem werde Physiotherapie immer von Ärztinnen und Ärzten verordnet und zu einem Pauschaltarif abgerechnet. Das Kostenwachstum generierten also nicht die Physiopraxen selbst.»

2022, Tagesanzeiger

«Wir sollten das ganze System im Auge behalten», sagen die Autoren und teilen damit die Meinung von Physioswiss-Präsidentin Mirjam Stauffer. Sie schreiben im Blog: «Von einer Behandlung mit einem guten Kosten-Nutzen-Verhältnis profitieren nicht nur Erkrankte, sondern alle Prämien- und Steuerzahlende.»

2022, ZHAW

«Zwar stellt die Physiotherapie mit 1,3 Milliarden immer noch einen geringen Anteil an den gesamten Gesundheitskosten von 36,6 Milliarden (2021).»

2022, Tagesanzeiger

«Zugespitzt heisst dies, dass die Physiotherapie bei gewissen Beschwerden das beste Preis-/Leistungsverhältnis im Gesundheitssystem hat. Das heisst: Investiert man in die Physiotherapie, hat das einen positiven Effekt aufs Gesamtsystem.»

2022, Präsidentin physioswiss

Am Ende bleibt die Frage: wer ist ‘wir’ und wer sind die ‘Anderen’?

Das ist unser aktueller Beitrag zur Kostenpolitik in der Physiotherapie und im Gesundheitswesen. Wir erheben keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit.

Nichts für Warmduscher

Zu unserem Teamevent war etwas ganz Besonderes geplant. Mit dem Zug nach Bern, ein feines gemeinsames Mittagessen und danach ein Eisbad-Workshop mit Andreas Lanz nach der Wim-Hof-Methode. Der Teil mit dem Ausflug, gemütlichen Zusammensein und Mittagessen klang toll. Das mit dem Eisbad… naja.

Nachdem wir einen ausführlichen Haftungsausschluss ausgefüllt hatten, wussten wir erst recht nicht mehr, was uns erwarten würde.

Im Schneegestöber trafen wir voller Erwartungen auf dem Areal von ‘Tatkraft Training’ ein. Wir wurden von Andreas Lanz herzlich empfangen und durften das Eisbad betrachten und den Eiswürfeln beim Chillen zusehen 🧊🧊. Anschliessend gings los im schönen alten Brauereigebäude mit der Theorie zur Wim-Hof-Methode und deren drei Hauptpfeiler Atmung, Kälte und Fokus.

Atmung

Ein Höhentraining zuhause? Geht, haben wir gelernt.
Auf Kommando Ein- und Ausatmen oder Nichtatmen? Kann man, haben wir gelernt und geübt.
Gemeinsam, aber doch jeder für sich, haben wir uns an die Atemübungen gemacht unter höchst angenehmer Anleitung von Ändu mit ruhigster Stimme in breitestem Berndeutsch. Hat ganz gut geklappt.

Schon mal versucht, mit angehaltener Luft Liegestützen zu machen? Geht imfall sehr gut!
Das war mein persönliches Highlight – zu erfahren, welche Leistungssteigerung mit einigen Minuten Atemtraining möglich ist 💪🏼.

Kälte

An der kuscheligen Wärme in bequemen und warmen Kleidern, übten wir anschliessend die Aufwärmübungen, die wir dann nach dem Eisbad machen sollten. Das war einfach 😊.

Draussen schneite es munter weiter und bei uns gings los ❄. Passend zum Wetter zogen wir unsere Badehosen und Bikinis an. Einer nach der andern (hesch gmerkt, „gendergrächt“) gings dann in Begleitung von Ändu zum Eisbad. Super klare Anleitungen und höchst angenehme Begleitung machten das Erlebnis erfreulich. Natürlich wurde das Erlebnis per Video und Fotografie festgehalten. Mehr oder weniger gelang es uns, die Stresssituation anzunehmen und im Eisbad, umzingelt von unzähligen Eiswürfeln, zu entspannen 🥶. Es sollte kein Wettkampf werden sondern für uns alle ein persönliches Erlebnis werden. War dann auch ganz spannend, danach alleine im Bikini im Schnee zu stehen und wieder Wärme in die Gliedmassen zu befördern – mit den zuvor geübten Bewegungen.

Fokus

So wie ich es verstanden habe, soll das Eisbad helfen, den Fokus voll und ganz auf das Hier und Jetzt zu leiten. Die Stressbewältigung und Atmung beschäftigen einen so sehr, dass kein Platz für andere Gedanken übrigbleibt. In der heutigen Zeit gibt es so viel Ablenkung um uns herum, dass es durchaus schwerfallen kann, im Hier und Jetzt anzukommen und zu verweilen. Da kann das Eisbad durchaus helfen, mal ein bisschen zu Chillen.

Alles in Allem war es eine super Erfahrung und wir alle haben etwas für uns mitnehmen können.
Vielen Dank, Andreas Lanz für den tollen Nachmittag und danke Team für den coolen Event 😎.

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Für die Neugierigen, hier das Video. =)

“Grüezi, händ sie churzfristigi Massagetermine?”

Unser erster Beitrag aus der Kategorie ‘daily physio life’. Wir präsentieren ein paar Müsterli aus unserem Alltag. Fragen, Kommentare, Situationen aus unserer Praxis – alles anonym natürlich und aus unserer Perspektive. Leichte Lektüre also für dich…Njoy! ✌


“Wie nennt man eigentlich euren Beruf?”
Physiotherapeut / Physiotherapeutin ist tatsächlich ein eigenständiger Beruf und wir leben davon, euch zu plagen helfen 🤓. Dabei machen wir halt nicht viel und stehen den ganzen Tag nur da. Schwer vorzustellen, dass man dafür eine Ausbildung braucht.
Ah ja, betreffend Ausbildung, kommen wir doch direkt zur nächsten Frage:


“Was hast du nach der Schule gelernt?
Hmm, so einiges! Ach so, du meinst welche Ausbildung ich gemacht habe!
Du hast gefragt…also hier die Antwort. Ein Ausschnitt vom offiziellen schweizerischen Informationsportal der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung:

Oh wow, so hab ich das selbst auch noch nie betrachtet – deshalb bevorzugen wir oft folgende Antwort:
“Ja, weisst du, nach zwei Wochenendkursen haben wir noch drei Youtube-Tutorials geschaut und eine Praxis eröffnet.”


Und warum bist du denn Physio geworden?
Da hat Michelle kürzlich eine schöne Antwort geliefert, Achtung:

Ich wollte den ganzen Tag in Trainerhosen arbeiten. Da standen Physiotherapeutin oder Sportlehrerin in der engeren Auswahl. […] Ich möchte Menschen helfen, ihre Ressourcen zu entdecken und mein Wissen weitergeben, damit andere ihre Ziele erreichen können. Ebenso bin ich täglich aufs Neue fasziniert vom menschlichen Körper und wie alles zusammenhängt. Und zwar nicht nur physisch, sondern auch mental.
Ich liebe meinen Job und würde mich immer wieder für mein Physiotherapiestudium entscheiden. Deshalb scheint es vielleicht nicht immer so, als ob ich Arbeiten muss…”

Michelle Albisser, Sportphysiotherapeutin bei Physio & Sport Steinhausen

“Kannst du bitte kurz nachschauen wie viele Behandlungen ich noch ‘zugut’ habe?”
Ähm, ‘zugut’? Von wem? Diese Frage bezieht sich – so glauben wir – meistens auf die ärztliche Verordnung zur Physiotherapie. So heisst ‘das Blatt vom Arzt’ oder ‘der Zettel’ oder die ‘Verfügung’, wie unsere Kunden so schön zu sagen pflegen. Es ist wirklich noch so, dass die Physiotherapie verordnet werden muss, damit die Kosten von der Grundversicherung gedeckt sind. Dabei verordnen die meisten Ärzte/Ärztinnen neun Behandlungen. Weshalb neun? Wissen wir nicht. Und somit sind wir beim Resultat: zugut = 9 minus Anzahl vergangene Behandlungen.
Wir bevorzugen die Frage: “Wie viele Sessions benötige ich, um mein Ziel zu erreichen?”


“Wie lange dauert meine Behandlung? 30 Minuten, oder?”
Physiotherapiebehandlungen werden gemäss einem Tarifvertrag abgerechnet. Dabei sind die Behandlungstarife als Behandlungspauschalen definiert, worin nirgends eine Dauer vorgegeben wird. Usus sind 20 oder 30 minütige Slots – in der Planung. Das heisst allerdings nicht, dass dieser Slot komplett als Behandlung ausgenutzt werden muss. Vor allem weil in der Behandlungspauschale die Dokumentation ebenfalls enthalten sein muss. Dazu kommt noch die Terminplanung. Das heisst, die Zeit ist relativ knapp berechnet. Wir haben dies erkannt und bieten deshalb ein paar coole Goodies:
Online Terminplanung
– individuelles warming up und cooling down (vor und nach dem eigentlichen Termin)
– effiziente Behandlungen
– Unsere App ‘Phyl’ (Google / Apple) für den Übungs- und Gedankenaustausch


“Hallo, ähm, bin ich hier richtig?”
🤷‍♀️/🤷‍♂️ Es kommt hin und wieder vor, dass jemand unsere Praxis betritt und nach zehnsekündigem Herumschauen diese Frage in den Raum wirft. Hierbei reicht unsere Antwortpalette vom plumpen ‘kommt drauf an, was du suchst’, über ‘ja’ bis hin zum ‘nein’.


“Kann es sein, dass es hier schmerzt?”
Paradeantwort: “Was, wenn ich nein sage?”


“Gell dir macht es so richtig Spass, wenn es mir wehtut?”
Hmm, macht es dir denn bei deiner Arbeit so richtig Spass auf der Tastatur herumzutippen? Oder ist es viel mehr notwendig? Und hey, es ist gar nicht so einfach, mit Schmerzen von anderen konfrontiert zu werden und entscheiden zu müssen/können, wie weit man gehen soll und wieviel für wen zumutbar ist. Dabei Lächeln wir nur zwecks ‘positive vibes’ – für dein Empfinden also. 🤙
Aber auch hier haben wir eine Paradeantwort auf Lager: “Ah ich kann auch aufhören und wir trinken noch einen Kaffee zusammen” – “Öh, aber das bringt mir ja nichts.” ….siehste!


Und zum Schluss noch die Gretchenfrage:
“Grüezi, händ Sie churzfristigi Massagetermine?”
Es ist irgendwie noch so, dass Physiotherapie oft mit Massage verwechselt wird. Das ist manchmal etwas verwirrend. Massage kann als Behandlungsmethode durchaus mal ein Teil einer physiotherapeutischer Behandlung ausmachen. Wenn man allerdings beim Physiotherapeuten Massagetermine ‘bestellt’ ist es wie, wenn man in der Bäckerei Fleisch bestellt. Es kann sein, dass man es bekommt – aber nicht vom Spezialisten.
Wir möchten hier ganz klar sagen, das eine ist nicht besser, als das andere. Nur, wir bietens halt nicht an, weil:
– es gibt dafür ausgebildete Masseure/Masseurinnen
– Massage kann bei einem med. Masseur/Masseurin über die Zusatzversicherung (falls abgeschlossen) abgerechnet werden
– es nicht unserer Philosophie von einer aktiven Lösung entspricht
Und noch zum Anmerken: kurzfristig ist immer etwas schwierig, egal ob Brot- oder Fleischware.


So, nun ist es raus. Wir konnten einiges klären und etwas Psychohygiene betreiben. Betrachte vielleicht diesen Beitrag nicht zu ernst, wir haben ihn vor allem wegen und für uns geschrieben 🥳.
Beim Nächsten ist bestimmt wieder etwas für dich dabei.

Danke, für eure Inputs durch den Tag – die bringen Schwung und Freude in unseren Berufsalltag!